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Bunker — Kegelbahn — Genusstreffpunkt. Es gibt auf der Welt wohl kaum einen anderen Ort, dessen Geschichte sich mit diesen drei Begriffen umreissen lässt: Die Rede ist von «La Fromagerie». Das mondäne Fonduestübli im Gstaad Palace ist mehr als ein Restaurant, es ist ein Ort der Kontraste, eine Institution – und das seit 45 Jahren. Wo die Schweizerischen Bankgesellschaft im Zweiten Weltkrieg ihre Goldbarren in Sicherheit brachte, kegelten später königliche Häupter um die Wette. Nicht immer ein harmloses Vergnügen. So brach sich die persische Prinzessin Soraya einst beim abendlichen Kegelturnier mit Prinzessin Beatrix von Holland und dem tunesischen Präsidenten Habib Burgiba den linken Zeigefinger.

 

Mitte der 1970er-Jahre — Kegeln war nicht mehr en vogue — musste eine neue Idee her. Zu einer Zeit, als die Erlebnisgastronomie hierzulande noch längst nicht in aller Munde war, bewies Palace-Besitzer Ernst A. Scherz 1975 mit der Eröffnung von «La Fromagerie» den richtigen Riecher. Im ehemaligen Goldbunker aus dem 2. Weltkrieg setzt man seither mit Fondue, Raclette und Co. auf das Gold des Saanenlands. Kredenzt werden die so einfachen wie beliebten Käsegerichte in einem bunt zusammengewürfelten Interieur aus gemütlichen Stabellen, Holztischen, karierten Tischdecken und Stahlbesteck. 2018 verpasste Andrea Scherz mit Marina Nickels und Atelier 72 dem urchig-gemütlichen Lokal ein Facelifting. Doch auch im frischen Vintage-Look gilt: Alt und neu gesellt sich gern … (ls)

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ISSUE N° 9 – INSIGHTS

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